Neue Versuchsstandmethode zur Bewertung von Biomasse-Kleinfeuerungen

Bestimmung von Jahresnutzungsgrad und Emissionsfaktoren von Biomasse-Kleinfeuerungen am Versuchsstand

Im Rahmen des Projekts „Bestimmung von Jahresnutzungsgrad und Emissionsfaktoren von Biomasse-Kleinfeuerungen am Prüfstand“ wurde eine Methode entwickelt, die einen realitätsnahen Vergleich von modernen Biomassekleinfeuerungen unter dynamischen Betriebsbedingungen ermöglicht.

Der Aufbau des Versuchsstands, Messtechnik, Messmethoden und die Position der Messpunkte sowie die verwendeten Verfahren sind so gewählt, dass die Infrastruktur zur Prüfung nach EN 303-5 genutzt werden kann. Die Auswertung der Messdaten kann mittels einer eigens erstellten, einfach zu bedienenden Software erfolgen, die auch eine rechnerische Berücksichtigung einer Kombination mit einem Pufferspeicher einschließt.

Abbildung: Entwicklungs des dynamischen Versuchszyklus
Abbildung: Entwicklung des Jahresreferenzlastzyklus aus Tageslastprofilen

Nach der im Zuge des Projektes entwickelten Methode wurden auf 3 verschiedenen Prüf- und Versuchsständen insgesamt 3 Pelletskessel sowie je eine Scheitholz- und eine Hackgutfeuerung getestet. Die Auswertung der Versuche zeigte, dass durch die Messung des instationären Betriebs der Entwicklungsstand der Feuerungen sehr gut quantifiziert werden kann.

Die am Versuchsstand für die Kessel ermittelten Jahresnormnutzungsgrade liefern eine gute Übereinstimmung mit publizierten Feldtestergebnissen. Die Werte für den modulierenden Betrieb der Anlagen liegen stets einige Prozentpunkte unterhalb jener für den Betrieb mit Pufferspeicher. Bei zusätzlicher Berücksichtigung der Pufferverluste dreht sich dieses Verhältnis jedoch um. Auch die nach der Methode bestimmten Jahresnormemissionsfaktoren entsprechen weitgehend der Realität, da alle Betriebsphasen berücksichtigt werden. Sie weisen jedoch aufgrund der geringen Anzahl an getesteten Kesseln noch eine Abweichung zu publizierten Emissionsfaktoren auf.

Die Ergebnisse der Versuche zeigen, dass die entwickelte Methode eine selektive und detailreichere Beurteilung von Biomassekesseln ermöglicht, wodurch auch der Unterschied zwischen guten und sehr guten Biomassekesseln festgestellt werden kann. Bereits kurz- bis mittelfristig steht mit der neu entwickelten Methode somit eine einfache und verlässliche Vorschrift zur Bewertung von Biomassekleinfeuerungen sowie zur Ermittlung von Emissionsfaktoren unter realitätsnahen Betriebsbedingungen bereit.

Im Rahmen des Projekts arbeitete von März 2008 bis Juni 2010 ein Konsortium, bestehend aus Bioenergy 2020+ GmbH, FJ-BLT Biomass-Logistics-Technology, TFZ Technologie- und Förderzentrum Straubing und AEE Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Kärnten. Das Projekt wurde im Rahmen des Programms „ENERGIE DER ZUKUNFT“ durchgeführt. Dieses Programm wird im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWFJ) durch die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgewickelt.

Logos bmwfj, bmvit, ffg

 

Downloads
Endbericht, Leitfaden und Auswertetool werden nach Approbierung durch die FFG hier zum Download zur Verfügung gestellt, inzwischen sind die Unterlagen nur für die Projektpartner im Login-Bereich verfügbar.

Kontakt bei Bioenergy 2020+
Matthias Heckmann
Markus Schwarz

2010-10-11

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