COMET-Programm

Die strategischen Zielsetzungen von COMET sind der Aufbau neuer Kompetenzen durch die Initiierung und Unterstützung einer langfristig ausgerichteten Forschungszusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auf höchstem Niveau sowie der Aufbau und die Sicherung der Technologieführerschaft von Unternehmen. Durch die Weiterentwicklung und Bündelung existierender Stärken und die Einbindung von internationalem Forschungs-Know-how soll der Forschungsstandort Österreich nachhaltig gestärkt werden.

Das Kompetenzzentrum BEST - Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH wird im Rahmen von COMET - Competence Centers for Excellent Technologies durch BMIMI, BMWET und die Länder Wien, Niederösterreich und Steiermark gefördert. Das Programm COMET wird durch die FFG abgewickelt.

Als Bindeglied zwischen akademischer Forschung und industrieller Technologieentwicklung ist es unsere Vision, nachhaltige und zirkuläre Bioraffinerieprozesse und -technologien zur Herstellung von grünen Gasen, grünen flüssigen Kraftstoffen und grünen Produkten zu entwickeln und zu demonstrieren, um den Übergang zu einer klimaneutralen und von fossilem Kohlenstoff freien Wirtschaft zu unterstützen. Daher wird die Ressourcenbasis auf organische Reststoffe, Abfälle und CO2 erweitert. Umwandlungstechnologien werden weiterentwickelt oder neu konzipiert, um einen effizienten und wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen und eine angemessene Systemintegration der Wertschöpfungskreisläufe auf Basis neuer Rohstoffe zu ermöglichen. Durch die Nutzung unserer hervorragenden experimentellen Einrichtungen, die vom Labor bis zur Pilot- und Demonstrationsanlage reichen, ist es unser Ziel, angewandte Forschung von höchster wissenschaftlicher Qualität durchzuführen.

Fortschrittliche digitale Methoden setzen wir für die Technologieentwicklung ein und nutzen diese auch für die Basisautomatisierung, die Optimierung und die Überwachung des Betriebs von Einzeltechnologien und von Gesamtanlagen. Mit Hilfe holistischer und technologieneutraler Planungswerkzeuge sichern wir die bestmögliche Integration von Bioraffinerien und Energiebereitstellungstechnologien in ein nachhaltiges, erneuerbares Energie- und Ressourcensystemsystem.

 

 

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BOKU und BEST: Forschung für grüne Treibstoffe und eine nachhaltige Industrie

Mit April tritt Matthias Kuba die Stiftungsprofessur für thermochemische Synthesegasherstellung am Institut für Verfahrens- und Energietechnik der BOKU Wien an. Sein Fokus liegt auf der Entwicklung innovativer Technologien zur Produktion von grünen Gasen, nachhaltigen Treibstoffen und kreislauffähigen Chemikalien.

Die chemische Industrie und verwandte Produktionsbetriebe arbeiten mit komplexen Prozessketten, in denen zahlreiche Einzeltechnologien verknüpft werden. Nachhaltige Innovationen, oft unter dem Begriff „Bioraffinerie“ zusammengefasst, müssen dafür integriert betrachtet werden. Die Verzahnung unterschiedlicher Prozessschritte stellt dabei eine große Herausforderung dar.

Schlüssel zu nachhaltigen Prozessen

Ein Schwerpunkt von Kubas Forschung ist die Nutzung von Wirbelschichtsystemen. In diesen wird biogenes Restmaterial bei über 800 Grad Celsius in hochwertiges Synthesegas umgewandelt. Nach Reinigung dieses Gases können verschiedene Syntheseverfahren zur Herstellung von synthetischem Erdgasersatz, nachhaltigen Treibstoffen und chemischen Produkten genutzt werden. „Solche Technologien tragen wesentlich zur Defossilisierung der Industrie bei“, so der Verfahrenstechniker. Die Professur an der BOKU, gestiftet von der BEST - Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH, vertieft die Zusammenarbeit zwischen universitärer Grundlagenforschung und industrienaher Technologieentwicklung und stärkt die Innovationskraft in diesem Zukunftsfeld nachhaltig.

Skalierung und Lehre

Neben der Laborforschung widmet sich Kuba auch der Skalierung solcher Prozesse im neuen BOKU-Technikum bis in den Demonstrationsmaßstab, der mit der Syngas Platform Vienna zur Verfügung steht. Ziel ist die industrielle Umsetzung kompletter Prozessketten von biogenen Reststoffen bis zu marktfähigen Endprodukten. „Durch die Entwicklung von Technologien vom Labormaßstab bis zur industrienahen Demonstration wird die Forschung der BOKU nahe an die großtechnische Umsetzung gebracht“, erklärt Kuba. Die enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern gewährleistet so praxisnahe Forschung mit messbarem Impact. An der BOKU entwickelt Kuba zudem Lehrveranstaltungen mit verfahrenstechnischem Fokus. Bereits an der TU Wien wurde er für seine innovativen didaktischen Ansätze, die praxisnah mit der Industrie verknüpft sind, mit dem „Best Teaching Award“ ausgezeichnet.

Wissenschaftlicher Werdegang

Matthias Kuba studierte Verfahrenstechnik an der TU Wien und beschäftigte sich bereits in seiner Masterarbeit intensiv mit der thermochemischen Synthesegasherstellung. In seinem Doktorat, durchgeführt bei BEST, forschte er zur Aschechemie und Prozessoptimierung von Wirbelschichtverfahren. Nach einer Post-Doc-Forschungsphase in Schweden leitete er bei BEST die Forschungsgruppe für thermochemische Gaserzeugung und wurde später Co-Leiter des Bereichs „Syngas Platform Technologies“. 2024 habilitierte er sich an der TU Wien im Fach „Verfahrenstechnik zur thermochemischen Umwandlung von Biomasse und Reststoffen“.

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