Endbericht Biotreibstoffe 1. und 2. Generation

IEA Bioenergieprogramm 2007-2009 Task 39

Die Erneuerbare Energie Direktive der EU fordert von Österreich, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energie am Gesamtverbrauch auf 34 % anzuheben. Treibstoffe spielen dabei eine besondere Rolle: ihr Bedarf steigt überproportional, Transporte sind für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Die EU fordert daher für 2020 10% erneuerbare Energie im Verkehrssektor.

Österreich ist Mitglied der Internationalen Energieagentur und war 1978 an der Gründung des IEA Bioenergy Implementing Agreements beteiligt. Seit 1995 unterstützt das BMVIT in diesem Netzwerk den weltweiten Informationsaustausch über die Entwicklung von Biotreibstoffen. Die formale Abwicklung erfolgt über Joanneum Research.

Der Bericht informiert über die österreichische Teilnahme an der Liquid Biofuels Task von IEA Bioenergy in der Periode 2007 bis 2009. Mit 14 Teilnehmerstaaten ist diese Task die stärkste des Agreements. Sie befasst sich mit der technischen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der Biotreibstoffe vorwiegend der 2. Generation. Informationen werden systematisch zusammengetragen und mit internationalen Stake Holdern behandelt. In drei Jahren konnte eine enorme Fülle wissenschaftlich belastbarer Informationen zusammen getragen und damit die Entwicklung der Biotreibstoffe erfolgreich unterstützt werden.

Biotreibstoffe werden seit den 70-er Jahren am Markt angeboten. In den vergangenen acht Jahren ist die Biodieselproduktion um 1000 % und die Ethanolproduktion um 300 % gestiegen. Im Jahr 2008 wurde in 21 Ländern 12 Mio. m3 Biodiesel und 69 Mio. m3Ethanol verbraucht. Europa setzt auf Biodiesel, Amerika auf Ethanol. Die Vereinigten Staaten von Amerika führen die Produktionsstatistik an, Brasilien folgt, Deutschland führt bei Biodiesel. Die ehrgeizigsten Ziele setzen sich die USA: bis 2030 sollen Biotreibstoffe 30% des Treibstoffbedarfs decken.

Heftige Preisausschläge auf den Agrar- und Energiemärkten und der Hunger der Bevölkerung der ärmsten Länder der Erde brachten die Biotreibstoffe in den Mittelpunkt des Interesses. IEA Bioenergy zeigt, dass Biomasse Basis für eine umwelt- und sozialverträgliche Energiewirtschaft sein kann, die Umsetzung ist jedoch eine große Herausforderung. Biotreibstoffe der 1. Generation bilanzieren heute schon positiv, Verbesserungen sind möglich. Biotreibstoffe der 2. Generation können neue Ressourcen erschließen, die Markteinführung erfordert aber noch beträchtliche Anstrengungen. Österreich ist sowohl in der Forschung als auch bei der industriellen Entwicklung im vordersten Feld (siehe die Datenbank von BIOENERGY 2020+).

Task 39 konnte mit geringen finanziellen Mitteln eine Fülle von Ergebnissen erarbeiten. National wurden ca. 200 Stake Holder aus Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik informiert und involviert. Die Übersicht über die weltweite Entwicklung ist eine wertvolle Hilfe für Entscheidungen.

  

      

Download: Endbericht_IEA Bioenergy Task 39_2007_2009 .pdf

Kontakt:

Manfred Wörgetter

Dina Bacovsky

Link: www.nachhaltigwirtschaften.at

2010-11-29

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